Solarzulieferer SiC Processing beabsichtigt Forderungen i.H.v. ca. 23 Mio. € gegen chinesischen Photovoltaik-Konzern Yingli einzuklagen
Die Yingli-Gesellschaften zahlen ihre Verbindlichkeiten gegenüber
der chinesischen Tochter von SiC Processing nichtv / zudem werden
langfristige Vertragspflichten seitens Yingli nicht eingehalten
Der Insolvenzverwalter der SiC Processing GmbH aus Hirschau als auch deren Tochtergesellschaft, die SiC Processing (Baoding) Ltd., beabsichtigen rückständige Forderungen und vertragliche Kompensationsansprüche wegen Mindermengenlieferung, gegen verschiedene Gesellschaften des in New York börsennotierten Photovoltaik- Unternehmens Yingli gerichtlich durchzusetzen.
Grund sind erhebliche Zahlungsrückstände aus Lieferung und Leistung von teilweise mehr als 300 Tagen mit einer Gesamtsumme von etwa fünf Millionen Euro. Trotz mehrfacher Aufforderung auch durch den Insolvenzverwalter der SiC Processing GmbH in Hirschau, die Forderungen zu begleichen, da ansonsten SiC Processing (Baoding) Ltd. in China den Geschäftsbetrieb einstellen und die etwa 180 Beschäftigten freistellen müsse, haben die Yingli-Gesellschaften ihre Verbindlichkeiten bis heute nicht beglichen. Als Grund für die unterbliebenen Zahlungen nannten Yingli-Verantwortliche, dass sie ihrerseits kein Geld zur Zahlung der SiC Processing-Forderungen auf dem Konto hätten und SiC Processing (Baoding) Ltd. auf der Liste der am dringendsten zu bezahlenden Gläubiger nicht weit genug oben stünde.
Zudem gewähren die mit Yingli abgeschlossenen langfristigen Verträge Kompensationsansprüche gegen Yingli für das Jahr 2012 in Höhe von € 18 Millionen wegen zu geringer Liefermengen an Siliziumsuspension, die SiC Processing recyceln und aufbereiten sollte. Bislang hat Yingli aufgrund seiner Marktmacht diese mit der SIC Processing GmbH abgeschlossenen Lieferverträge hinsichtlich Liefermenge, Preise und Zahlungsziele ignoriert. Diese langfristigen Verträge einschließlich entsprechender Abnahmeverpflichtungen des chinesischen Kunden Yingli waren aber gerade die Grundlage für den bayerischen Mittelständler, in China direkt bei den Wafer-Herstellern als Großkunden erheblich zu investieren und die daraus auch entstehenden Abhängigkeit zu akzeptieren.
Die Investitionen in das Werk in Baoding aus dem Yingli seine Leistungen bezieht, stammen unter anderem von deutschen Kleinanlegern, die eine Anleihe der SiC Processing GmbH gezeichnet hatten, um an der Profitabilität der in China nachgefragten deutschen Technologie zu partizipieren. Nach dem Investment in China und den Lieferungen der SiC Processing (Boading) Ltd. an Yingli, wurde das Wachstum von Yingli somit zum Teil von diesen ausländischen Investoren finanziert.
Für Christopher Seagon sind diese Außenstände in China einer der bedeutenden Gründe für die Insolvenz von SiC Processing GmbH in Deutschland. „Es ist schon erstaunlich, dass ein chinesischer Konzern dieser Größenordnung – unter anderem von der chinesischen Regierung in ihrem Jahresplan als einer der wesentlichen Lieferanten bedacht, um 35 GW Solarenergie bis 2015 aufzubauen – seine Lieferanten nicht bezahlt, so dass diese ihren Geschäftsbetrieb einstellen müssen, und auf der anderen Seite europäische Photovoltaikhersteller im Preis weit unterbietet, sodass auch die europäischen Photovoltaikhersteller in existenzgefährdend Bedrängnis geraten“, sagt Seagon. In Deutschland hat dieses Geschäftsgebaren dazu geführt, dass alleine die Zeichner der Anleihe der SiC Processing GmbH Forderungen von ca. 87 Millionen Euro haben, die bislang nicht befriedigt werden. Diese und die SIC Processing hatten bislang auf die Einhaltung der Zahlungspflichten des chinesischen Kunden Yingli vertraut.
Yingli, die ihre Produkte unter „Yingli Solar“ vermarkten, ist auch offizieller Sponsor des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München und des FIFA-Word Cups.
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