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Auf geht's!

Mit der Abschaffung des 52 GW-Solardeckels im EEG ist endlich eine der größten Marktbarrieren der Solarisierung gefallen. Jahrelange beharrliche und gemeinsame Anstrengungen zahlten sich aus. Lassen Sie uns jetzt den Schwung nutzen und weitere Deckel und Marktbarrieren der Solarisierung unter dem Dach des BSW gemeinsam beseitigen! Die nach wie vor erheblichen Beharrungskräfte der Energiewende zeigen, dass dies nur mit vereinten Kräften und mit Ihrer tatkräftigen Unterstützung gelingen kann — auf geht´s!

7-PUNKTE-PLAN zur Solarisierung der Energieversorgung

  1. Solar vervielfachen — Photovoltaik-Kapazität bis 2030 verdreifachen
  2. Solar entfesseln — Weitere Markthindernisse beseitigen, Solar-Brachen nutzen
  3. Solar speichern — Kurz- und langfristige Speicherkapazitäten vervielfachen
  4. Solar innovativ — Neuen PV-Anwendungen eine Chance geben
  5. Solar förderfrei — Faire Investitionsbedingungen schaffen
  6. Solar barrierefrei — Ü20 diskriminierungsfreien Weiterbetrieb ermöglichen
  7. Solar multisektoral — Potenziale für Mobilität, Wärme und industrielle Prozesse heben

Solar vervielfachen — Photovoltaik-Kapazität bis 2030 verdreifachen

Um die Klimaziele 2030 zu erreichen und eine Strom-Erzeugungslücke infolge des Atom- und Kohleausstiegs zu vermeiden, bedarf es mindestens einer Verdreifachung der installierten Photovoltaik-Kapazität bis 2030 in Deutschland. Die jährlichen PV-Ausbauziele im EEG müssen dafür im Rahmen der kommenden EEG-Novelle von derzeit regulär 2,5 Gigawatt (GW) auf mindestens 10 GW angehoben werden, der „Atmende Deckel“ entsprechend nachjustiert werden.

Solar entfesseln — Weitere Markthindernisse beseitigen, Solar-Brachen nutzen

Nach dem 52 GW-Deckel müssen dringend weitere PV-Marktbarrieren fallen, um den Ausbau der inzwischen sehr preiswerten und gesellschaftsübergreifend hoch geschätzten Photovoltaik zu entfesseln. Drei Beispiele:

  • Sonnensteuer: Die Selbstversorgung und Belieferung mit Solarstrom darf nicht länger durch die Belastung mit der „Sonnensteuer“ (EEG-Umlage) ausgebremst werden. Sie blockiert Milliardeninvestitionen mittelständischer Unternehmen sowie die Energiewende in deutschen Innenstädten, das Prosuming und verlängert künstlich die PV-Förderabhängigkeit.
  • PV-XL-Dach-Deckel: Nahezu alle Dächer großer Industriehallen bleiben für die Solarstromernte ungenutzt, obwohl Solarstrom hier besonders preiswert erzeugt werden könnte. Ursache ist eine nicht nachvollziehbare Beschränkung der Marktprämien-Gewährung auf Anlagen mit einer Leistung von maximal 0,75 Megawatt.
  • Standorteinschränkungen für Solarparks: Keine andere Energieerzeugungsform an Land ist so preiswert und erfreut sich auch im Kraftwerksmaßstab so hoher Akzeptanzwerte in der Bevölkerung wie die Solartechnik. Dennoch dürfen Solarparks nach dem EEG nur an sehr wenigen ausgewählten Standorten errichtet werden. Die Standortkulisse muss und kann unter Berücksichtigung relevanter anderer Interessen ausgeweitet werden, um die EE-Ausbauziele zu erreichen.

Solar speichern — Kurz- und langfristige Speicherkapazitäten vervielfachen

Mit dem weiteren Ausbau der fluktuierenden Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien und der gleichzeitigen Verringerung regelbarer Erzeugungskapazitäten steigt der Bedarf an Speicherkapazitäten zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Netzstabilisierung. Solarstromspeicher werden künftig zu einer zentralen Flexibilitätsoption der Stromversorgung. Die Batteriekapazität von Heim-, Gewerbe- und Netzspeichern muss bis 2030 gegenüber 2019 verzehnfacht werden. Zwar wächst der Batteriemarkt dynamisch, ungerechtfertigte Abgaben, langwierige Genehmigungsverfahren, teils fragwürdige Netzanschlussbedingungen sowie eine fehlende Unterstützung für Gewerbespeicher bremsen den weiteren Markthochlauf aber.

Solar innovativ — Neuen PV-Anwendungen eine Chance geben

Die Modularität und Robustheit der Photovoltaik erlauben es, sie auch unter rauen Bedingungen und in Kombination mit anderen Nutzungsformen wie z. B. der Land- oder Wasserwirtschaft einzusetzen. Auch in der Agri- und Floating-PV sind inzwischen Erzeugungskosten von unter 10 Cent ja Kilowattstunde möglich. Ihre Verbreitung sollte wie in anderen Ländern mittels geeigneter Anreize daher eine breite Markteinführung erfahren.

Solar förderfrei — Faire Investitionsbedingungen schaffen

Photovoltaikstrom steht an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit und erreicht nach einer sensationellen Kostenentwicklung im Kraftwerksmaßstab nach der Netzparität nun auch die Marktparität. Auch in Deutschland entstehen in der Folge erste Projekte ohne direkte oder indirekte Förderung. Damit diese nicht nur unter Idealbedingungen in Ausnahmefällen und zu geringem Umfang errichtet werden, bedarf es auch im Stromsektor der Einführung von CO₂-Mindestpreisen zur Absicherung fairer Investitionsbedingungen für die Photovoltaik.

Solar barrierefrei — Ü20-Betreibern diskriminierungsfreien Weiterbetrieb ermöglichen

Den allein in den kommenden fünf Jahren über 100.000 aus der EEG-Förderung ausscheidenden Anlagen (Ü20) sollte ein barrierefreier Weiterbetrieb ermöglicht werden. Dazu bedarf es keiner Anschlussförderung mehr, wohl aber einer Freistellung von Umlagen und Abgaben für selbst konsumierten Solarstrom und der Erstattung eines fairen Marktwerts für eingespeisten Überschussstrom.

Solar multisektoral — Potenziale für Mobilität, Wärme und industrielle Prozesse heben

Ob als Solaranlage auf dem Eigenheim oder hochskaliert im Kraftwerksmaßstab, ob als „Kraftstoff“ für Solartankstellen für den klimafreundlichen Betrieb von E-Autos oder zwischengespeichert in stationären Batterien, ob als saubere Antriebsenergie für Wärmepumpen oder zum Betrieb von Elektrolyseuren zur Erzeugung grünen Wasserstoffs: Die riesigen Potenziale des Multitalents Photovoltaik sollten jetzt durch gezielte Beförderung der Sektorenkopplung konsequent erschlossen werden — zur Versorgung von Eigenheimen bis zur Versorgung ganzer Wohn- und Industriequartiere in einem ausgewogenen Mix und intelligent gesteuert mit anderen Erneuerbaren Energien.

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Wer das Auf und Ab der Diskussion über die Förderung der erneuerbaren Energien und den zunehmenden Wettbewerb hautnah am eigenen Umsatz spürt, weiß, dass man sich in der Solartechnik-Branche nie auf dem Erreichten ausruhen darf. Es ist gerade jetzt unverzichtbar, die Interessenvertretung der Branche durch einen Beitritt zu stärken. Hier erfahren Sie, welche konkreten Vorteile Ihnen eine Mitgliedschaft bietet.