Analyse der Rahmenbedingungen für Photovoltaik in Russland / Anwendungsmöglichkeiten, Investitionsbedingungen und Fallbeispiele / Vorhaben von eclareon, BSW-Solar und Eurosolar Russland, gefördert vom Auswärtigen Amt
Welches Potenzial die Solarstromerzeugung in Russland entfalten kann, hat das Berliner Beratungsunternehmen eclareon gemeinsam mit dem Bundesverband Solarwirtschaft und der russischen Sektion von EUROSOLAR untersucht. Hierbei wurden Anwendungsmöglichkeiten am Beispiel der beiden russischen Regionen Krasnodar und Kaliningrad analysiert, Workshops in beiden Regionen durchgeführt und mögliche Projekte durchgerechnet. Nun liegen die Ergebnisse des vom Auswärtigen Amt geförderten Vorhabens in Form einer Studie mit dem Titel "ENABLING PV in Russia" vor. Im Fokus der Analyse stand das Potenzial mittelgroßer Solarparks, von Photovoltaik-Diesel-Hybridanlagen und von kleinen Dachanlagen. "Bislang spielt die Photovoltaik in Russland nur eine kleine Nebenrolle", sagt Christoph Urbschat, Geschäftsführer von eclareon und Initiator des Projekts. "Unsere Studie zeigt, wie sich das in den kommenden Jahren ändern könnte und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind."
"Im Süden Russlands sehen wir in einigen Anwendungsfällen schon heute wirtschaftlich erschließbare Anwendungsmöglichkeiten für die Photovoltaik", sagt Ulf Lohse von eclareon, Projektleiter der Studie. Aufgrund der geographischen Begebenheiten biete das im Süden des Landes gelegene Krasnodar deutlich bessere Bedingungen als die nordwestliche Enklave Kaliningrad. "Wirtschaftlich am interessantesten ist es aktuell, Dieselgeneratoren durch Solarstromanlagen zu ergänzen und den Dieselverbrauch entsprechend zu reduzieren." Mögliche Einsatzfelder seien zum Beispiel Landwirtschaft und Tourismus: "Photovoltaikanlagen könnten landwirtschaftliche Betriebe, die nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sind, oder Hotels, die im Sommer aufgrund der Klimaanlagen einen besonders hohen Strombedarf haben, mit grünem Strom versorgen."
Eine rechtliche Grundlage für den Anschluss ans öffentliche Stromnetz gibt es bislang nur für Erneuerbare-Energien-Anlagen, die erfolgreich an einer staatlichen Ausschreibung teilgenommen haben. Ein Stromeinspeisegesetz für Anlagen mit einer Leistung bis 15 Kilowatt soll dieses Jahr verabschiedet werden.
Energiepolitisch ist Russland vor allem für seine Gas- und Ölvorkommen sowie deren Export bekannt. Obwohl das größte Land der Erde enormes Potenzial für Erneuerbare Energien aufweist, haben Solarenergie und Windkraft bislang nur einen Anteil von 0,04 Prozent am gesamten Primärenergieverbrauch. Bis 2020 soll dieser Anteil massiv wachsen und auf 2,5 Prozent ansteigen. 2017 waren die Erneuerbaren Energien bereits die am schnellsten wachsende Energiequelle.
Aktuell kommt fast die Hälfte des russischen Stroms aus Gaskraftwerken, ein Drittel wird in Kern- und Kohlekraftwerken erzeugt, rund 17 Prozent in Wasserkraftwerken. Schätzungen gehen davon aus, dass zwei Drittel des dünn besiedelten Landes mit einer Bevölkerung von mehr als zwanzig Millionen Menschen nicht an das zentrale Stromnetz angeschlossen sind. Die Mehrheit von ihnen bezieht ihren Strom zu staatlich subventionierten Preisen aus lokalen Stromnetzen, die überwiegend von Benzin- und Dieselgeneratoren gespeist werden.
Eine englisch- und russischsprachige Fassung der Studie steht auf www.solarwirtschaft.de/enabling-pv.html zum kostenlosen Download bereit. Dort finden Sie auch Studien über das Solarstrompotenzial in Afghanistan, Argentinien, Brasilien, Iran, Jordanien, Nigeria, Pakistan und Tunesien.
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