200.000. Solarstromspeicher installiert

Zahl der Solarbatterien in nur zwei Jahren verdoppelt / Preise stark gesunken / BSW rechnet mit weiterem deutlichen Marktwachstum und fordert Fall von Marktbarrieren / Marktforscher: Verzehnfachung der Speicherkapazität bis 2030 erforderlich

Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Zahl der in Deutschland installierten Solarstromspeicher nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW) auf 200.000 verdoppelt. In den Jahren 2018 und 2019 wuchs die Nachfrage nach Photovoltaik-Speichern in Deutschland jeweils um rund 50 Prozent. Trotz der Corona-Pandemie rechnet der BSW auch für dieses Jahr mit einem weiteren Marktwachstum. Die Preise für Solarspeicher haben sich in den letzten Jahren mehr als halbiert.

„Immer mehr Bürger und Unternehmen wollen möglichst große Anteile ihres Strombedarfs mit Hilfe der Photovoltaik klimafreundlich und preiswert selbst erzeugen. Bei neuen Solardächern gehört die Installation einer Solarbatterie inzwischen deshalb meist dazu“, freut sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Der Trend geht klar zu Solar-Sorglos-Paketen, bestehend aus einer Solaranlage auf dem Dach, einem Solarspeicher im Keller und einer Solartankstelle vor der Haustür“.

Für die Umsetzung der Klimaziele der Bundesregierung, zur Vermeidung einer Stromlücke und zum Ausgleich von Erzeugungsschwankungen bei Erneuerbaren Energien halten Marktforscher eine Verzehnfachung der Speicherkapazität von Batteriespeichern in Deutschland auf rund 18 Gigawattstunden (GWh) in den kommenden zehn Jahren für erforderlich. Ende 2019 waren in Deutschland rund 1,8 GWh als Heim-, Gewerbe- oder Netzspeicher installiert. Das geht aus einer Studie hervor, die von EuPD Research gemeinsam mit dem BSW und der Innovationsplattform The smarter E Europe erstellt wurde (vgl. Infografik bsw.li/2XNRTfb ).

„Solarspeicher sind für einen wirksamen Klimaschutz unverzichtbar. Damit Speicher ihre wichtige Pufferfunktion für die Energiewende im erforderlichen Umfang erfüllen können, müssen weitere Marktbarrieren fallen“, mahnt Körnig. So dürfe Solarstrom nicht länger mit der EEG-Umlage belastet werden, wenn dieser vom eigenen Eigenheim- oder Gewerbedach geerntet, gespeichert und verbraucht werde. Neben dem Förderdeckel für Solardächer sei diese „Sonnensteuer“ auf solaren Eigenverbrauch „eine der größten Investitionshindernisse“ und „Energiewende-Killer“. Körnig: „Die ‚Sonnensteuer‘ verstößt gegen EU-Recht und blockiert gegenwärtig die sinnvolle Nachrüstung von hunderttausenden Solarstromanlagen, die nach 20 Jahren Betriebsdauer ab 2021 aus der EEG-Förderung fallen werden.“

Mit dem weiteren Ausbau der fluktuierenden Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien und der gleichzeitigen Verringerung regelbarer Erzeugungskapazitäten steigt der Bedarf an Speicherkapazitäten zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Netzstabilisierung. Solarstromspeicher werden künftig zu einer zentralen Flexibilitätsoption der Stromversorgung.

Die nachfolgende Verbraucher-Erstinformation des BSW zum Thema Speicher verzeichnete inzwischen über 300.000 Betrachter: bsw.li/2zWrBy8.

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