Nachhaltigkeitsrat und Leopoldina bestätigen Notwendigkeit für schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien
Aktuelle Pressemitteilung des Bundesverbandes Erneuerbare Energie
Heute haben die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Rat für Nachhaltige Entwicklung ein gemeinsames Positionspapier vorgelegt, in dem die Rolle der Erneuerbaren Energien für das Erreichen der Klimaneutralität in besonderer Weise hervorgehoben wird. In der gemeinsamen Pressemitteilung wird bekräftigt, dass der Ausbau Erneuerbarer Energien in den kommenden Jahren rasant erfolgen und so viel grüner Strom wie möglich, so rasch und so günstig wie möglich verfügbar gemacht werden müsse. „Nachhaltigkeitsrat und Leopoldina bekräftigen in ihrem Positionspapier die Schlüsselrolle der Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz und die Notwendigkeit des schnellen Handelns. Die Bundesregierung darf die letzten Wochen der Legislatur nicht verstreichen lassen, ohne mit ambitionierten Ausbaupfaden für Ökostrom und der Beseitigung von Hemmnissen im EEG die Novellierung des Klimaschutzgesetzes zu unterlegen. Sonst bleibt dieses Gesetz halbherzig und auf lange Zeit ohne konkrete Konsequenz“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.
Das Positionspapier geht davon aus, dass allein für die Dekarbonisierung der Industrie bis zu einem Vierfachen der bisherigen Menge an Energie aus erneuerbaren Quellen nötig ist. „Dies macht deutlich, dass die derzeit auf dem Tisch liegenden Gesetze wie das Energiewirtschaftsgesetz als Trägergesetz zur EEG-Novelle 2021 und EEG-Verordnungspaket, das Bundesimissionsschutzgesetz und auch die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze so angepasst werden müssen, dass die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie voll umfassend genutzt werden. Die Technologien stehen zur Verfügung, aber die Politik muss endlich die Fesseln lösen“, so Peter.
Der BEE habe in seinem Szenario 2030 dargestellt, dass zur Erfüllung des nationalen Treibhausgasminderungsziels von 65 Prozent bis 2030 der Anteil an grünem Strom auf mindestens 77 Prozent am Bruttostrombedarf und an Erneuerbaren Energien insgesamt auf mindestens 44 Prozent am Bruttoendenergiebedarf gesteigert werden müsse. Das bedeute eine Vervier- bis Verfünffachung der jährlich installierten Leistung von Photovoltaik und Wind Onshore und mindestens eine Verstetigung der Quellen Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Denn die Sektorenkopplung durch Wärmepumpen, E-Mobilität und Grünen Wasserstoff benötige deutlich mehr Ökostrom in den kommenden Jahren. Dieser Ausbau müsse zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie unter Bereitstellung von Flächen und Genehmigungen erfolgen.
„Dieser Ausbau hat mit einer Anpassung des Strommarktdesigns, das vollständig den Bedürfnissen der Erneuerbaren anzupassen und zu flexibilisieren ist, sowie einer Entlastung der Stromkundinnen und -kunden einherzugehen. Schon heute könnten durch eine Übertragung der Industrieprivilegien im EEG, die die EEG-Umlage belasten, in den Bundeshaushalt sowie einer Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtlich mögliche Minimum rund 3,5 Cent je Kilowattstunde eingespart werden. Und neue EEG-Anlagen tragen in diesem Jahr ohnehin nur noch zu 0,1 Cent je Klowattstunde zum Strompreis bei. Das ist zu vernachlässigen und zeigt die Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren, deren Entfesselung nichts mehr im Weg steht“, so Peter abschließend.
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