abakus solar AG: Photovoltaik ist entscheidender Wirtschaftsfaktor für Gelsenkirchen
Mehrere hundert Arbeitsplätze in Gelsenkirchen stehen auf dem Spiel: Sollte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler seine Pläne zur radika¬len Kürzung der Solarstromförderung durchsetzen, hätte das dramatische Konsequen¬zen für die gesamte deutsche Solarbranche. Im Rahmen eines bundesweiten Aktions¬tages protestiert der Bundesverband für Solarwirtschaft (BSW) heute gegen die ge¬planten Maßnah¬men. Die Gelsenkirchener Akteure beteiligten sich in einer gemeinsa¬men Initiative auf dem Lagergelände der abakus solar AG.
Trillerpfeifen, Banner und Protestrufe – mit diesen Mitteln demonstrierten die Gelsenkirchener Solarakteure und ihre Verbundpartner gemeinsam lautstark gegen die neuen, radikalen Kürzungspläne für die Solarstromförderung. Bereits im Dezember vergangenen Jahres forderte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, die Subventionierung neuer Photovoltaikanlagen auf einen Bruchteil des bisherigen Zubaus zu beschränken. Gemäß seinen Vorstellungen soll jährlich in Zukunft nur noch 1 Gigawatt Solarstrom gefördert werden. Das wären knapp 90 Prozent weniger als in den beiden Vorjahren 2010 und 2011.
Dramatische Konsequenzen für die gesamte deutsche Solarwirtschaft
Sollte Rösler sein aktuelles „Deckelungs“-Verfahren durchsetzen können, hätte das dramatische Folgen für die gesamte Solarbranche in Deutschland. Auf dem Spiel stehen bundesweit rund 100.000 Arbeitsplätze, ca. 700 davon alleine in Gelsenkirchen. Ein Markteinbruch wäre unvermeidlich. „Wir nehmen das selbstverständlich nicht widerstandslos hin, zumal diese drastische Kürzung sowohl wirtschaftspolitisch als auch im Bezug auf die von der Bundesregierung selbst gesetzten Ziele zur Erreichung der Energiewende völlig verfehlt ist.“, sagt Heiner Breuer, Gründungsgesellschafter bei der abakus solar AG.
Wachstum wird ausgebremst
Auch abakus solar müsste sich auf erhebliche wirtschaftliche Einbußen einstellen. Dabei befindet sich das Unternehmen seit seiner Gründung 1995 kontinuierlich auf Wachstumskurs: Alleine in 2011 hat abakus solar 30 neue Mitarbeiter fest eingestellt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen deutschlandweit derzeit etwa 85 Mitarbeiter, rund 60 davon am Standort Gelsenkirchen. In 2011 wurde bereits rund ein Drittel der Umsätze im Ausland erzielt, und die Exporte sollen weiter steigen, da die weltweite Nachfrage stark zunimmt. „Basis für steigende Auslandsumsätze ist ein starker Heimatmarkt. Wenn die Branche hier in Deutschland jetzt politisch abgewürgt würde, gingen auch Exportchancen für die deutsche Wirtschaft verloren“, so Walter Burscheid, Finanzvorstand der abakus solar AG. Verluste hätte auch der Bereich Systementwicklung zu verzeichnen, denn nur bei einer weiterhin dynamischen Marktentwicklung können hier weitere Innovationen entstehen. Gleiches gilt für die Standardisierung von Systemen und Zubehör sowie die Verknüpfung mit Gebäude und Gebäudetechnik. Betroffen wären nicht zuletzt auch die zahlreichen Zuliefererfirmen, die ebenfalls um Umsatz- und Arbeitsplatzverluste zu bangen hätten.
Energiewende vor Ort
Tom Jost von den Gelsenkirchener „SolarbürGErn“ kritisiert die rigiden Pläne Röslers ebenfalls scharf. Die Vereinigung von aktuell einem Dutzend Gelsenkirchenern hat sich aufgemacht, die Energiewende in ihrer Heimatstadt tatkräftig anzugehen. Erst vor kurzem installierte sie ihre erste Solaranlage auf einem Schuldach. Gegenwärtig arbeitet die Gemeinschaft an der Gründung einer Bürgerenergie-Genossenschaft, die eine Vielzahl von kommunalen Dächern mit PV-Anlagen ausrüsten will. Diese Zukunftspläne seien nun akut bedroht, befürchtet Jost: „Wenn die Einspeisevergütung radikal gekürzt und das Anlagevolumen erheblich beschnitten wird, macht man damit die Solarenergie als die ‚Erneuerbare Energie der kleinen Leute‘ kaputt. Eine Energiewende vor Ort kann nur funktionieren, wenn man die Bürgerinnen und Bürger mitnimmt und ihnen die Gelegenheit zur Beteiligung eröffnet.
Steigende Strompreise sind kein Argument
In der Schusslinie Röslers stehen vor allem die Kosten für die bis heute installierten Photovoltaikanlagen. Diese müsse letztlich der Endverbraucher in Form weiter steigender Strompreisen mittragen – so lautet die politische Argumentation. Allerdings bestätigte das Wirtschaftsinstitut Prognos AG erst kürzlich anhand von Berechnungen, dass sich ein weiterer Solarstromausbau um 70% bis 2016 nur marginal auf die Strompreise auswirken würde: Prognostiziert wird ein Anstieg von lediglich knapp 2%. „Durch den starken Preisverfall bei den Photovoltaik-Modulen entsteht der neue Schwerpunkt: Innvovative Systemtechnik made in Germany. Doch diese intelligenten Produkte und Dienstleistungen der Zukunft werden nur auf der Basis eines starken deutschen Marktes entstehen“, so Breuer.
Pressekontakt: Katrin Schnelle, Telefon 0209.167-2214, E-Mail: schnelle@abakus-solar.de
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