Gartz (Oder) belebt Region mit Erneuerbaren und Beteiligung

Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Gartz (Oder) als Energie-Kommune des Monats September 2025 aus.

Gartz (Oder) zeigt, wie sich strukturelle Herausforderungen mit Erneuerbaren Energien und breiter Beteiligung anpacken lassen. Unter der Führung des 25-jährigen Bürgermeisters Luca Piwodda entstehen neue Ideen und Engagement für die Landstadt. Bereits geplante und realisierte Energiewendeprojekte stärken die kommunalen Finanzen und das Gemeinschaftsleben.

Wie viele ländliche Regionen kämpft auch Gartz mit einer alternden Gesellschaft und einer hohen Arbeitslosenquote. Dennoch mangelt es dem jungen Bürgermeister und den engagierten Bürger*innen nicht an Visionen, um Gartz neu zu beleben. „Am Anfang aller Energieprojekte in der Kommune muss die Bürgerbeteiligung stehen“, betont Bürgermeister Piwodda. „Außerdem muss ein konkreter Vorteil für Bürger und Kommune ersichtlich sein. Das geht nur mit Feingefühl und Weitsicht. Auf diesem Weg können Erneuerbare mit hoher Akzeptanz vor Ort zum Wirtschaftsmotor werden.“

Mit der Stärkung kommunaler Wertschöpfungsketten soll die Stadtkasse gefüllt und durch die Aktivierung des Ehrenamts das öffentliche Leben bereichert werden. Im Stadtteil Hohenreinkendorf ist die Errichtung von sieben genossenschaftlich betriebenen Windenergieanlagen geplant. Jährliche und Einmalzahlungen sowie Gewerbesteuereinnahmen eröffnen der Stadt neue Spielräume für wichtige Investitionen. So sollen etwa lokale Vereine unterstützt und das historische Bollwerk am Oderufer saniert werden. Bereits umgesetzt wurde die 2017 beschlossene energetische Sanierung der Grundschule inklusive der Errichtung zweier Schnellladepunkte für Elektrofahrzeuge. Aktuell wird die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgerüstet und auf einem örtlichen Vereinsheim eine Solaranlage installiert. Viele Bürger*innen beteiligen sich dabei aktiv an der Gestaltung der Energiewende.

„Es braucht viele Menschen, die bereit sind, gemeinsam etwas zu verändern“ so AEE-Geschäftsführer Dr. Robert Brandt. „Dank des frischen Schwungs, regionaler Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien und tatkräftigen Bürger*innen wird in Gartz vieles bewegt und erreicht. Die Menschen spüren, dass sie selbst aktiv etwas für ihre Heimat tun können.“ Private wie kommunale Gebäude bieten der Landstadt noch großes Potenzial bei der Eigenversorgung mit bezalbarer und klimafreundlicher Energie.

Die AEE hat in ihrer Energie-Kommunen-Datenbank bereits mehr als 200 inspirierende Beispiele gesammelt, wie Energiewende und kommunale Pflichtaufgaben Hand in Hand gehen können. Die Datenbank finden Sie unter energie-kommunen.unendlich-viel-energie.de. Das Projekt „Huckepack-Prinzip“ wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Das ausführliche Portrait zur Energie-Kommune des Monats finden Sie hier:

energie-kommunen.unendlich-viel-energie.de/energie-kommunen/gartz-oder

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