EEG-Novelle: Keine Entwarnung für Solarenergie

Trotz Energiegipfel ist die Zukunft solarer Selbstversorger offen

Mit Enttäuschung reagiert die Solarbranche auf die Ergebnisse der gestrigen Verhandlungsrunde zwischen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer. In der für den weiteren Solarstrom-Ausbau entscheidenden Frage der Befreiung solarer Selbstversorger von der EEG-Umlage sei es dem Vernehmen nach zu keiner konkreten Einigung gekommen. Während stromintensive Unternehmen weitgehend von der EEG-Umlage befreit bleiben, sollen nach aktuellen Plänen der Bundesregierung gewerbliche Solaranlagen-Betreiber für die Nutzung selbst erzeugten Solarstroms ab dem 1.8.2014 eine Energiewende-Abgabe in Höhe von 4,4 Cent je Kilowattstunde entrichten müssen. Mieter sollen bei solarer Direktversorgung sogar die volle EEG-Umlage zahlen. Diese Ungleichbehandlung stößt bei der Solarbranche und bei Verbraucherschützern auf massive Kritik.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) hat in den letzten Wochen wiederholt auf die große Bedeutung gewerblicher Investoren für den weiteren Ausbau der Solarenergie und den Erfolg der Energiewende hingewiesen. Unternehmer aus Handel, Gewerbe und Dienstleistung realisierten im letzten Jahr über die Hälfte aller Photovoltaik-Investitionen in Deutschland. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „Der Eigenverbrauch von Solarstrom ist ein wichtiger und kostengünstiger Treiber der Energiewende und sollte deshalb weiter von der EEG-Umlage befreit bleiben. Andernfalls wird sich in Deutschland der starke Markteinbruch bei der Photovoltaik fortsetzen mit allen negativen Konsequenzen für die Arbeitsplätze in der mittelständischen Solarbranche.“ Rund 50.000 weitere Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel.

PRESSEKONTAKT / REDAKTIONELLE RÜCKFRAGEN:
Christian Hallerberg
Stellvertretender Pressesprecher
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