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Foto: Schröder

Sauberes Auto dank Sonnenwärme

Eine Autowäsche ist ein energieintensiver Vorgang, sie verbraucht einiges an Strom und Wärme. Ein Großteil des Wärmebedarfs dieser SB-Autowaschanlage kommt jetzt von der Sonne. Das passt hervorragend zusammen, denn wenn die Sonne scheint ist Hochkonjunktur in der Autowaschanlage, bei Regenwetter dagegen ist nichts los. Fahrzeugreinigung ist ein wichtiger Sektor der Solaren Prozesswärme. Weitere Anwendungsbereiche für Solare Prozesswärme sind zum Beispiel die Lebensmittel- und Getränkeindustrie (Brauereien) oder die Textilindustrie. Auch Blumenzucht kann von Solarwärme für Gewächshäuser profitieren, ebenso Trocknungsprozesse in der Landwirtschaft.

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Foto: Consolar

Solarwärme und Photovoltaik kombiniert

Auf dem Dach des neues Rathauses von Offenbach an der Queich befinden sich Photovoltaikmodule zur Stromerzeugung und PVT- oder „Hybrid“-Module, die sowohl Strom als auch Wärme liefern. Die Gewinnung von Strom über Photovoltaik (PV) und die Solar-Thermische (T) Wärmegewinnung erfolgen gleichzeitig. Der Wärmetauscher auf der Kollektorunterseite ergänzt die solarthermische Wärmegewinnung um Energie aus der Luft und ermöglicht die Wärmeversorgung einer Wärmepumpe auch in der Nacht. Dadurch kann das komplette Rathaus beheizt und im Sommer gekühlt werden. Die Wärmeentnahme im Sommer verbessert wiederum den Wirkungsgrad der PVT-Module. Das PVT-Modul ermöglicht daher eine ähnlich hohe Effizienz wie man sie von Erdwärmepumpen kennt ohne jedoch Erdarbeiten oder Sonden zu benötigen. Hinzu kommt der Vorteil des lautlosen Betriebes, sowie der flexible Einsatz auf Dächern oder an der Fassade. Mit dieser Technik kann zunächst das neue Rathaus völlig unabhängig von fossilen Energieträgern beheizt werden. Dadurch werden jährlich etwa 55 t CO2 vermieden. Später soll überschüssige Wärme an ein Nahwärmenetz abgegeben und so in anderen öffentlichen Gebäuden wie. Schwimmbad oder Kita genutzt werden. Das Nahwärmenetz wird als „kalt“ bezeichnet, weil es nicht mit einer für herkömmliche Netze üblichen hohen Temperatur um die 70°C, sondern nur um die 10°C und darunter betrieben wird. Die Leitungen müssen deshalb auch nicht gedämmt werden, weil dies in etwa der des Erdreiches entspricht. Wärmepumpen bereiten in den jeweiligen Gebäuden diese Temperatur zu Heiz- bzw. Kühlzwecken auf.

Foto: Ritter XL Solar

Solarwärme für das Fernwärme-Netz in Senftenberg

Im August 2016 ging auf dem Gelände der ehemaligen Deponie „Laugfeld“ im südbrandenburgischen Senftenberg die bis dahin größte thermische Solaranlage Deutschlands in Betrieb. Die solarthermischen Kollektoren produzieren auf einer Kollektorfläche von 8.300 Quadratmetern Wärme, die in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Senftenberg eingespeist wird. Der jährliche Wärmeertrag liegt bei beachtlichen 4 GWh und trägt damit in erheblichem Umfang zur Wärmeversorgung der Stadt bei. „Nebenbei“ wird das Klima geschont, weil Solarthermie im Betrieb emissionsfrei ist – im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmeerzeugern fossiler Natur wie Kohle oder Erdgas.

Die Potenziale der solaren Fernwärmeversorgung für den Klimaschutz sind deshalb gewaltig. Der BSW setzt sich seit Jahren für die Hebung dieser Potenziale und die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen in diesem wachsenden Martksegment ein. Die ehrgeizigen Klimaziele des Pariser Klimaschutzabkommens sind nur einzuhalten, wenn neben dem Stromsektor auch der Wärmebereich zügig dekarbonisiert wird. Die Solarthermie leistet dazu einen wichtigen Beitrag – nicht nur in Senftenberg.

Weitere BSW-Mitglieder im Bereich Solarthermie

In unserer Mitgliederliste finden Sie weitere Firmen, die Solarwärme-Lösungen für Fernwärme anbieten.