SOLON legt Zahlen für das erste Halbjahr 2011 vor

Konzernumsätze mit 221,9 Mio EUR unter den Erwartungen

Die Berliner SOLON SE legte heute ihre Geschäftszahlen zum 30. Juni 2011 vor.

Die Geschäftsentwicklung im zurückliegenden Quartal war weiter von einem schwachen Marktumfeld belastet. Insbesondere die Nachfrage in Deutschland blieb auch in den Monaten April bis Juni dieses Jahres deutlich hinter den Erwartungen zurück. Vor dem Hintergrund der Atomdebatte haben offenbar viele Kunden mit der Anschaffung einer Solaranlage gezögert bzw. auf eine weitere Erosion der Systempreise gesetzt.

In diesem weiterhin schwierigen Marktumfeld erzielte SOLON in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Konzernumsatz von 221,9 Mio EUR. Davon entfielen 156,7 Mio EUR auf das 2. Quartal. Dies entspricht einer Steigerung um 140 Prozent gegenüber dem schwachen Auftaktquartal 2011. Gleichzeitig lag der Umsatz des 1. Halbjahres 2011 um 8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum (H1 2010: 242,4 Mio EUR). Das Umsatzziel für das 1. Halbjahr wurde damit verfehlt. 57 Prozent der Umsatzerlöse des 1. Halbjahres entfielen auf das Kraftwerksgeschäft. 79 Prozent der Konzernumsätze wurden außerhalb Deutschlands erzielt. Insgesamt produzierte SOLON im 1. Halbjahr 2011 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 114 MW (Vorjahreszeitraum: 117 MW). Zum 30. Juni 2011 waren an den verschiedenen Standorten in Europa und den USA insgesamt 805 Mitarbeiter für SOLON tätig (31.12.2010: 912).

Die schwache Umsatzentwicklung wirkte sich entsprechend negativ auf die Ergebnisseite aus. Dies führte zu einem Verlust beim operativen Ergebnis (EBIT) von -32,7 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: -2,3 Mio EUR) und zu einem negativen Konzernergebnis von -63,1 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: -9,5 Mio EUR). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von -3,66 EUR (Vorjahreszeitraum: -0,73 EUR). Das Finanzergebnis betrug im Berichtszeitraum -32,7 Mio EUR (Vorjahreszeitraum: -11,5 Mio EUR) und war neben gestiegenen Zinsaufwendungen durch Sondereffekte in Höhe von 18,0 Mio EUR aus der Insolvenz des österreichischen Zellherstellers Blue Chip Energy GmbH belastet (vollständige Wertberichtigung eines Gesellschafterdarlehens sowie der darauf anfallenden Zinsen).

Vor dem Hintergrund der schwachen Geschäftsentwicklung lag die Nettoverschuldung zum 30. Juni 2011 unverändert hoch bei 402,4 Mio EUR an (31.03.2011: 402,1 Mio EUR). Das Working Capital ging gegenüber dem 31. März 2011 um 28,7 Mio EUR auf 184,3 Mio EUR zurück (31.03.2011: 213,0 Mio EUR), was einer Working-Capital-Quote in Relation zum Umsatz der letzten 12 Monate von 31 Prozent entspricht. Der Forderungsbestand reduzierte sich zum 30. Juni 2011 gegenüber dem Vorquartal um 17,1 Mio EUR auf 131,3 Mio EUR (31.03.2011: 148,4 Mio EUR). Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ging zum 30.06.2011 durch forcierten Abverkauf bei gleichzeitiger Anpassung der Produktionsplanung auf 142,0 Mio EUR zurück (31.03.2011: 160,3 Mio EUR).

Die Geschäftsentwicklung im laufenden Quartal deutet auf eine spürbare Belebung der Nachfrage in Deutschland hin. Auch in Italien zeigen sich zumindest im Industriedachsegment, das im Gegensatz zu großen Freiflächenanlagen auch unter dem neuen italienischen Einspeisegesetz noch attraktive Renditen bietet, erste Erholungstendenzen. Als Anbieter einer Reihe von speziell auf dieses Segment zugeschnittenen Photovoltaiksystemen sieht sich SOLON für die veränderten Marktbedingungen in Italien gut gerüstet.

Angesichts der Unsicherheit bezüglich des Tempos der erwarteten Markterholung in den Hauptmärkten Deutschland und Italien geht das SOLON-Management derzeit jedoch nicht davon aus, die Umsatzeinbußen des 1. Halbjahres bis zum Jahresende ausgleichen zu können und bestätigte daher die kürzlich angepasste Umsatz- und Ergebnisplanung. Für das Gesamtjahr wird nunmehr ein Konzernumsatz von rund 500 Mio EUR erwartet bei einem deutlichen Verlust sowohl beim Konzernergebnis als auch beim operativen Ergebnis.

Um der schwachen operativen Geschäftsentwicklung zu begegnen, hat das Management die Maßnahmen zur Restrukturierung forciert. Dazu wurden in Zusammenarbeit mit erfahrenen Beratern weitere Kostensenkungspotenziale in zweistelliger Millionenhöhe identifiziert, die nun mit Hochdruck umgesetzt werden mit dem Ziel, die Kostenstrukturen so schnell wie möglich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und damit die Wettbewerbsfähigkeit von SOLON in diesem schwierigen Marktumfeld zu stärken. Das SOLON-Management befindet sich zudem in intensiven Verhandlungen mit den Kredit gebenden Banken und den Bürgen zur Neustrukturierung der Konzernfinanzierung und ist zuversichtlich, diese Gespräche im Laufe des vierten Quartals erfolgreich abzuschließen.

Der vollständige Zwischenbericht der SOLON SE zum 30 Juni 2011 steht auf der Internetseite des Unternehmens (www.solon.com) zum Download zur Verfügung.

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