Deutsche Wechselrichter-Hersteller haben 2011 Produktionskapazität erhöht

Europäische Firmen besitzen den größten Marktanteil

Der Ausbau der Produktionskapazitäten von Wechselrichtern ist im vergangenen Jahr nochmals stark vorangetrieben worden, auch und vor allem in Europa. Dies ergab eine Umfrage des Fachmagazin SONNE WIND & WÄRME SUN & WIND ENERGY unter 200 Wechselrichter-Herstellern. Die Kapazität wurde 2011 demnach von 46 Gigawatt (2010) auf 66 Gigawatt gesteigert, ein Anstieg um 43 Prozent.

Insbesondere deutsche und europäische Hersteller von Wechselrichtern erhöhten die Produktionskapazitäten in der Hoffnung, die wachsende Nachfrage auf dem Weltmarkt zu bedienen. Der deutsche Hersteller Kaco New Energy GmbH etwa investierte rund 30 Mio. Euro am Stammsitz in Neckarsulm, um die Kapazität um 4 Gigawatt (GW) zu erhöhen. Die neue Fertigung wurde von vornherein skalierbar gestaltet, um so den schwankenden Marktentwicklungen begegnen zu können. Kaco erhofft sich dadurch logistische Vorteile im internationalen Wettbewerb. „Wir haben eine der modernsten Wechselrichter-Fertigungen mit vollautomatischen Prozessen und ‚Just in time’-Lagerhaltung errichtet“, sagte Geschäftsführer Ralf Hofmann bei der Eröffnung der neuen Linien. Zwei weitere Wettbewerber des Weltmarktführers SMA Solar Technology AG aus Niestetal bei Kassel, die Advanced Energy und Danfoss Solar Inverters, konnten ihre Produktionskapazitäten ebenfals erheblich steigern.

Europäische Firmen weiterhin vorn

Anders als bei den Solarmodulen sichern sich europäische Firmen nach wie vor den Löwenanteil des Marktes. 79 Prozent der weltweit aufgebauten Fertigungskapazität für Wechselrichter befindet sich in Europa. Die Unternehmen in Europa haben sich auch mit einer bislang installierten Leistung ihrer Wechselrichter von 52 GW den größten Marktanteil gesichert. Weit zurück liegen Nordamerika mit 15 GW und Asien mit 3,1 GW installierter Wechselrichterleistung.

Allerdings stehen diesem Wachstum 2011 Einbußen bei den Erlösen gegenüber. Das Nachsehen hatten so vor allem die Hersteller, die ihre Produktionskapazität nicht erhöht hatten. Beim österreichischen Hersteller Fronius International GmbH oder der deutschen Delta Energy Systems GmbH sank der Absatz um 15 bis 25 Prozent. SMA erzielte nach vorläufigen Zahlen des Vorstandes einen Umsatz von 1,7 Mrd. Euro, das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte (nach 1,9 Mrd. Euro im Vorjahr).

Trotz der zunehmenden Konkurrenz konnten sich die meisten Hersteller 2011 behaupten. 2012 steht die Verbesserung der Auslastung und der Ergebnisse im Vordergrund – nur ein kleiner Teil der Befragten will in größere Produktionskapazitäten investieren.

Das könnte Sie auch interessieren

Simone Peter verlässt BEE-Spitze

BEE-Präsidentin tritt im Oktober ab

Solarwatt, Tibber und Kiwigrid gründen Energy Systems Alliance – neue Marktchance für Installateure

Neue Qualifizierungsangebote durch Energy Systems Alliance

Referentenentwurf zur Errichtung eines Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIKG): BEE fordert mehr Klarheit

Klimafonds wichtig – klare Regeln jetzt entscheidend