Solarstromanlagen werden in diesem Jahr voraussichtlich privaten und industriellen Verbrauchern mehr Strom zur Verfügung stellen als heimische Braunkohlekraftwerke. Europaweit wurde bereits 2024 mehr Solarstrom produziert als in Stein- und Braunkohlekraftwerken zusammen.
„Sauberer Solarstrom wird 2025 voraussichtlich die Braunkohle bei der heimischen Stromerzeugung überholen. Sie verdrängt zunehmend die klima- und gesundheitsschädlichste Elektrizitätsform“, freut sich Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Schon im Jahr 2024 lag die Braunkohle mit 15,61 Prozent nur noch knapp vor dem Anteil des Solarstroms (15,57 Prozent) an der gesamten Nettostromerzeugung Deutschlands. Dies geht aus aktuellen Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hervor. (vgl. Pressegrafik)
Die Wirkung für das Klima sei erheblich: Allein im letzten Jahr wurden durch den Betrieb der rund fünf Millionen Solarstromsysteme in Deutschland nach Angaben des Umweltbundesamtes über 50 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden.
2024 installierte die Solarbranche nach Verbandsangaben hierzulande mit 17,5 Gigawatt 14 Prozent mehr Photovoltaik-Leistung als im Jahr 2023. Für dieses Jahr rechnet der BSW-Solar mit einem Neuanschluss in etwa gleicher Größenordnung. „Während sich die PV-Nachfrage im Eigenheimsegment nach einem Solarboom während der Corona-Pandemie und Energiekrise zuletzt abgekühlt hat und im Jahresverlauf auf noch hohem Niveau stabilisieren könnte, wird sich die Nachfrage nach Steckersolargeräten – sogenannten Balkonkraftwerken – voraussichtlich 2025 erneut verdoppeln. Bei der Errichtung ebenerdiger Solarparks rechnen wir ebenso wie bei Solarstromanlagen auf Firmendächern mit einem zumindest kleinen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr“, so Körnig.
Nach aktuellen Auswertungen von Zahlen der Bundesnetzagentur und Verbandsschätzungen zu erwartbaren Nachmeldungen sind aktuell Solarsysteme mit einer Gesamtleistung von rund 105 GW in Deutschland in Betrieb. Rund 38 Prozent sind dem Heimsegment zuzuordnen, rund 29 Prozent dem Gewerbedachsegment, 32 Prozent Freiflächenanlagen und knapp ein Prozent Steckersolargeräten (vgl. Pressegrafik). Im Jahr 2030 sollen nach Plänen der Bundesregierung 215 Gigawatt (GW) solare Erzeugungsleistung in Deutschland in Betrieb sein.
Damit Solaranlagen ihr volles Potenzial entfalten können und sich gleichzeitig möglichst netzdienlich verhalten, begrüßt der BSW-Solar das Vorhaben der neuen Bundesregierung, neben der Solarenergie auch die Speicherkapazitäten weiter ausbauen zu wollen. Dafür sei der Abbau weiterer Marktbarrieren dringend erforderlich.
Nach Berechnungen des energiewirtschaftlichen Beratungsunternehmens Neon senken Solaranlagen die Strompreise bereits signifikant: Ohne Solarstrom würden die Preise an der Stromböse rund 25 Prozent über dem heutigen Niveau liegen. Heimische Energieverbraucher sparen durch kostengünstigen Solarstrom jährlich rund neun Milliarden Euro. Für einen typischen Privathaushalt entsprechen die Einsparungen bei den Stromkosten etwa 80 Euro im Jahr. Für industrielle Verbraucher liegen die Einsparungen bei etwa zehn Prozent. Wer im Besitz einer eigenen Solaranlage ist, kann mit noch höheren jährlichen Einsparungen bei den Energiekosten rechnen.